Das Haus, das gar keine Heizung benötigt, nennt sich Passivhaus und ist mittlerweile im Neubau Standard. Es ist so gut gedämmt, dass es auch im Winter immer angenehm warm bleibt. Man erspart sich daher sowohl Heizgerät, Brennstoff als auch Heizkörper oder Fußbodenheizung – eine klimaneutrale Lösung par excellence, vor allem, da auch die Dämmung mit natürlichen Materialien erfolgt. Zur Sicherheit, falls es wirklich einmal extrem kalt wird, wird über die Wohnraumbelüftung zusätzlich beheizt (Luftheizung).
Wer die Heizenergie selbst erzeugen will, der entscheidet sich für ein Aktivhaus oder Sonnenhaus. Es erzeugt über PV-Module mehr Energie als es verbraucht. Es hat entweder gar keine Heizung oder es wird mit einer Wärmepumpe beheizt. Eine Wärmepumpe nützt die Umgebungswärme, um das Haus zu beheizen. Es wird daher kein Brennstoff benötigt, sondern lediglich Strom, um die Wärme von außen in das Haus zu pumpen – wie ein umgekehrter Kühlschrank. In einem Aktivhaus kommt diese Energie sowie die Energie für andere Geräte zumindest bilanziell über das Jahr aus der eigenen PV-Anlage. Damit versorgt man nicht nur sich selbst mit Energie, sondern kann auch einen Teil der Nachbarschaft mitversorgen. (Mein Haus als Kraftwerk).
Diese beiden Varianten eines „Zero Emission Building“ (Null-Emissions-Gebäude gemäß europäischer Richtlinie) haben sich in den vergangenen 20 Jahren als die vorherrschenden Standards etabliert.
Wärmepumpen sind heute die häufigste Heiztechnologie. Ein Drittel der Wohnungen werden mittlerweile mit Wärmepumpen beheizt, vom Einfamilienhaus bis zur Wohnhausanlage, die die Wärme aus Tiefenbohrungen in der Erde erhält. Da der Strom für den Antrieb der Wärmepumpen heute zu 100 % erneuerbar ist, ist diese Heizung klimaneutral. Und da sie weniger als ein Drittel der Energie einer herkömmlichen „alten“ Heizung benötigt, ist sie nicht nur äußerst energieeffizient, sondern auch kostengünstig. Einzige Bedingung: Das Haus muss gut gedämmt sein. Bei schlecht gedämmten Häusern, die es seit der Sanierungsoffensive der späten 20er Jahre kaum mehr gibt, ist eine Wärmepumpe nicht effizient.
Für diese Häuser bleibt Biomasse eine klimaneutrale Möglichkeit, das Zuhause wohlig warm zu halten. In einem Fünftel der Fälle werden Häuser mit Pellets- oder Stückholzheizungen beheizt. Auch hier stammt das Holz – beziehungsweise im Fall der Pellets die Sägeabfälle – aus der erweiterten Region. So sind wir nicht mehr von Gas und Erdöl aus weit entfernten Ländern abhängig, was in der Vergangenheit immer wieder zu großen Energiekrisen führte (z. B. in den 1970er und 2020er Jahren). Auch an die verheerenden Tankerunfälle und durch Erdölabbau verseuchten Gebiete erinnert man sich heute kaum noch. Nur noch 2 % der Wohnungen werden mit Gasheizungen beheizt, und knapp 1 % mit Ölheizungen. Bis 2040 wird hier auf Biomethan bzw. E-Fuels umgestellt.
Die restlichen 38 % der Wohnungen liegen meist in Städten oder Ortskernen und sind an ein Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen. Wo immer die Möglichkeit dazu besteht, wird heute Geothermie – Wärme aus mehreren tausend Metern Tiefe – genutzt, um ganze Stadtviertel zu heizen. Die häufigsten Quellen für Fernwärme sind jedoch Biomasse und große Wärmepumpen. Und in Spitzenzeiten wird zusätzlich Wasserstoff zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt.
Nur 2 % der Wohnungen werden noch mit einer Gasheizung beheizt und knapp 1 % mit einer Ölheizung, hier werden 2040 Biomethan bzw. E-Fuels verwendet.
Durch die fortschreitende Klimakrise wurde in den letzten Jahren eines immer wichtiger – Kühlen. Kein Neubau wird heute ohne Kühlmöglichkeiten gebaut. Auch hier bietet die Wärmepumpe einen großen Vorteil: Sie kann nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Wenn sie zudem mit einer eigenen PV-Anlage betrieben wird, erzeugt diese genau dann am meisten Strom, wenn die Sonne am stärksten scheint – und gleichzeitig auch der Kühlbedarf am höchsten ist.
Auch beim Kühlen gilt: Passive Kühlmöglichkeiten sind am günstigsten und besten. Beispiele sind Verschattungen durch außenliegende Jalousien bzw. Vordächer, die die hochstehende Sonne im Sommer abhalten oder Bäume, die ihre Umgebung kühlen.