Die Energiewende ist für Österreich eines der wichtigsten und ambitioniertesten Vorhaben. Und zugleich ist die Energiewelt von morgen für die meisten von uns nur eine Idee ohne konkretes Bild: Wie werden wir in Zukunft leben? Was bedeutet klimaneutral für unser Wohnen, unsere Arbeit, unsere Industrie und unsere Gesellschaft? Wir liefern Antworten.
Im Rahmen eines Zielerreichungsszenarios sind wir vom fiktiven Jahr der Klimaneutralität ausgegangen, das wir mit 2040 festgelegt haben. In diesem Jahr wurde die Umstellung auf klimaneutrale Energieträger im Energiesystem bereits vollständig umgesetzt. Das Szenario umfasst die Modellierung der Energieerzeugungskapazitäten (z. B. Strom, Fernwärme) sowie Primär- und Sekundärenergieträger wie Biomasse, Müll, Umgebungswärme sowie Biomethan, Wasserstoff, E-Fuels unter Berücksichtigung von Importquoten und maximalen Ausbaupotenzialen. Zusätzlich wurden energiebedingte Treibhausgasemissionen berechnet.
„Unsere Energiewelt 2040“ ist ein Projekt der Österreichischen Energieagentur, das einerseits intern die soziale Interaktion sowie den fachlichen Austausch unter den Expertinnen und Experten fördern und andererseits einen Beitrag zum öffentlichen Diskurs liefern soll.
Downloads:
Unser Zukunftsbild orientiert sich an den Grundpfeilern unserer Vereinsstatuten und unserem Auftrag als Österreichische Energieagentur: Der Zweck des Vereins ist die wissenschaftliche Untersuchung, Vorbereitung, Durchführung und Unterstützung von Maßnahmen, die zu einer volkswirtschaftlich optimalen, nachhaltigen Bereitstellung und/oder Nutzung von Energie führen. Unter anderem sollen neue Technologien, energieeffiziente Systeme und erneuerbare Energieträger unterstützt werden.
Davon abgeleitet basiert unser Zukunftsbild auf folgenden Prinzipien:
Das Modell ist als Zielerreichungsszenario konzipiert und bildet deshalb keinen Pfad oder Maßnahmen ab, die zur Erreichung dieses Zustandes notwendig wären. Begrenzende Annahmen auf der Erzeugungsseite basieren auf Potenzialabschätzungen, die die maximal verfügbaren Ressourcen definieren. Die Modellierung des Szenarios erfolgte über ein AEA-internes Modell. Dieses bildet zuerst die Entwicklungen und notwendigen Veränderungen für einen dekarbonisierten Endverbrauchssektor ab. Die daraus resultierenden Anforderungen an den Erzeugungssektor wurden in weiterer Folge modelliert.
Grundlage für das Zukunftsbild „Unsere Energiewelt 2040“ und um realistische Annahmen für das Modell treffen zu können, war eine gemeinsame Verständigung darauf, welche Kriterien bei der Bewertung eines neuen Energiesystems eine Rolle spielen. Folgende Kriterien in vier übergeordneten Themenbereichen wurden dabei herangezogen:
Importabhängigkeit, Diversifizierungsfähigkeit, Technologiesouveränität, Sabotageanfälligkeit sowie Klimawandelrisiken und systemische Redundanzen.
Strom-, Flexibilitäts- und Anlagenbedarf, Bedarf an neuer Infrastruktur, Primärenergiebedarf, Energieeffizienz, Mitwirkungsbedarf und Innovationsaufwand.
Treibhausgasneutralität, Landnutzung, Rohstoffintensität, Biodiversität und Luftverschmutzung.
Demokratisierung und Teilhabe, Lebensqualität, Jobs und Wertschöpfung in Österreich, gesellschaftliche Akzeptanz, globale Skalierbarkeit sowie die Leistbarkeit von Energieversorgung.
Als Österreichische Energieagentur ist es uns ein großes Anliegen, ein positives Bild der Zukunft zu vermitteln – eine Zukunft, der wir zuversichtlich entgegenblicken.
Wir wollen mit dem Projekt „Unsere Energiewelt 2040“ zeigen, dass ein klimaneutrales Energiesystem nicht nur möglich und realisierbar ist, sondern Benefits für uns alle hat – für uns als Gesellschaft etwa in Hinblick auf eine wesentlich höhere Autonomie bei der Energieversorgung, für die Wirtschaft durch beispielsweise höhere regionale Wertschöpfung in der Energieerzeugung und für jede und jeden Einzelnen, wenn wir etwa an eine steigende Lebensqualität durch saubere Luft, weniger Lärm und bessere Gesundheit denken. Dabei ist es uns wichtig anzuerkennen, dass es unterschiedliche Lebensweisen und Ansprüche an ein Energiesystem der Zukunft gibt und keinen „one fits all“-Ansatz.
Für die Modellierung des Szenarios wurden in einem ersten Schritt Rahmenszenarien definiert und ausgearbeitet. Diese hatten jeweils einen Aspekt besonders im Fokus (z.B. Energieeffizienz, Elektrifizierung, maximale Nutzung vorhandener Infrastruktur, Suffizienz, ein Zurückstellen von Energiewende-Ambitionen).
Ziel war es, einen möglichst breiten Möglichkeitsraum und die Perspektiven unterschiedlicher Stakeholder abzudecken und zu sehen, wie sich unterschiedliche Strategien auf wichtige Kriterien wie Gesamtenergieverbrauch, CO₂-Emissionen, Energieimporte und das Erreichen von Klimazielen auswirken.
Aus diesen Rahmenszenarien haben wir das sogenannte AEA-Szenario entwickelt, das vorliegende Zukunftsbild.
Dafür wurden Anteile aus den Rahmenszenarien verwendet, um in Summe ein in sich schlüssiges Zukunftsszenario zu erhalten, dass unseren Kriterien bestmöglich entspricht. Dieses Szenario wird als „Unsere Energiewelt 2040“ auf dieser Website beschrieben.
Möglichkeitsraum
Kriterien & Prinzipien
AEA-Szenario
Das Zukunftsbild