Begrünte Straßen und Gehwege sowie attraktive Ortskerne laden zum Radfahren und Zu-Fuß-Gehen ein. Schlechte Luft und Abgase gehören der Vergangenheit an, seit Verbrennungsautos durch Elektroautos und Elektrobusse ersetzt wurden. Multimodalität, also der Öffentliche Verkehr in Kombination mit E-Autos, Bike- und Carsharing-Angeboten sowie Fahrdiensten, ermöglicht bequeme, günstige und klimafreundliche Mobilität im Alltag und auf Reisen. Wie haben wir es geschafft die Mobilität am Land bequem, flexibel und leistbar für alle zu machen?
Die Transformation startete schon in den 20er Jahren. Investitionen in das Schienennetz, in modernes Wagenmaterial sowie der Ausbau der E- sowie Wasserstoffbusflotte macht es heute möglich, dass ländliche Gemeinden in einem Halbstundentakt an das überregionale öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind. Bahn und Bus ermöglichen eine bequeme und kostengünstige Mobilität zwischen den Gemeinden und zum Pendeln in die Städte. Auch für längere Fahrten in den Urlaub werden heute überwiegend öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Viele Menschen schätzen, dass sie während der Reise lesen, mit den Kindern spielen oder mit dem Laptop arbeiten können. So kommt man bequem und entspannt am Zielort an, wo für die letzte Meile das Fahrrad oder Carsharing-Angebote bereit stehen.
Statt immer das eigene Auto zu nutzen, wird für jeden Weg die bequemste, günstigste und klimafreundlichste Kombination von Verkehrsmitteln genutzt.
Das zentrale Element des neuen Verkehrsnetzes sind regionale Mobilitätsdrehscheiben. Hier halten die Schnellzüge und -busse im Halbstundentakt und hier befinden sich die Verkehrsmittel für die erste bzw. letzte Meile. Vom Wohnort gelangt man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Anrufsammeltaxi zur regionalen Mobilitätsdrehscheibe mit allen Mobilitäts-Angeboten. Man kann auch die ersten Kilometer mit dem eigenen Auto zurücklegen und dann in einer Park&Ride-Anlage parken. Oder man nutzt den Mikro-ÖV, der die Vorteile von privater und öffentlicher Mobilität kombiniert. Ein lokales Anrufsammeltaxi oder E-Fahrdienste, die jederzeit einfach per App bestellt werden können, garantieren eine flexible, günstige und effiziente Mobilität am Land, die für viele Familien den Zweitwagen überflüssig macht. In einigen Regionen kann man mittlerweile auch selbstfahrende, wegeoptimierende Fahrzeuge bestellen, die günstiger sind als Autos mit Fahrern – die Zukunft hat bereits begonnen!
Mobilität auf dem Land besteht heute aus einem Mix verschiedener Verkehrsmittel, die geteilt (Sharing) und intelligent miteinander kombiniert werden. Statt immer das eigene Auto zu nutzen, wird für jeden Weg die bequemste, günstigste und klimafreundlichste Kombination von Verkehrsmitteln genutzt. Ermöglicht wird die Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel durch digitale Mobilitätsdienste über das Smartphone. Die Schnellzüge bringen mich von den regionalen Mobilitätsdrehscheiben zu den Hauptbahnhöfen, von denen Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 400 km/h die europäischen Länder verbinden und innereuropäische Flüge ersetzen.
Im Jahr 2040 sind fast alle Verkehrsmittel abgasfrei und klimaneutral. Elektroautos, -fahrräder und -busse halten die Luft auf dem Land sauber und sind deutlich leiser als Verbrennungsfahrzeuge. Dadurch wird das Leben auch für jene Bewohner:innen verbessert, die an viel befahrenen Straßen wohnen. Da sie nur ein Drittel der Energie eines Verbrennungsautos benötigen, sind sie im Betrieb sehr günstig und können problemlos mit Wind- und Sonnenenergie betrieben werden. Geladen wird entweder zuhause, am Arbeitsplatz oder an einer der zahlreichen öffentlichen Ladestationen – die Ladeinfrastruktur hat sich hier in den letzten Jahren enorm verbessert und ermöglicht heute eine Ladung in unter 10 Minuten – gerade genug Zeit, um gemütlich einen Tee zu trinken.