Der Übergang zu einer nachhaltigen, fossilfreien Wirtschaft führte zu einem Boom an neuen Berufsfeldern, besonders in den Bereichen erneuerbare Energien, Gebäudesanierung und klimafreundliche Mobilität. Insbesondere Maßnahmen wie der Austausch von fossilen Heizsystemen und der Ausbau der Photovoltaik-Technologie schufen bis 2040 zahlreiche neue Arbeitsplätze. Diese Entwicklung ging Hand in Hand mit massiven Umschulungsprogrammen, da der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften enorm stieg. Auch Fachkräfte aus anderen Branchen, wie dem Bauwesen oder der Industrie, konnten dank speziell entwickelter Programme in den grünen Sektor wechseln.
Schulen, Universitäten und Berufsschulen setzten zunehmend den Schwerpunkt auf Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und erneuerbare Energien. Unternehmen und staatliche Akteure initiieren weiterhin umfangreiche Förderprogramme und Kampagnen, um das Interesse an Green Jobs zu steigern und langfristig zu sichern.
Im Jahr 2040 befindet sich die Bauwirtschaft weiterhin in einer Hochkonjunkturphase, die durch den ungebrochenen Sanierungsboom getragen wird. Mit einer Sanierungsrate von rund 2 % pro Jahr konnte die thermische Gebäudequalität in den vergangenen zwei Jahrzehnten erheblich verbessert werden. Der durchschnittliche Heizwärmebedarf – angegeben in Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter Fläche – sank von 170 kWh/m²a (2022) auf 123 kWh/m²a im Jahr 2040. Die Modernisierung von Bestandsgebäuden, die Anpassung an neue Umweltstandards und der Einsatz von energieeffizienten Technologien bleiben jedoch zentrale Aufgaben. Viele ältere Gebäude wurden bereits auf den neuesten Stand gebracht, doch der Bedarf an Sanierungen bleibt hoch, da der fortschreitende Klimaschutz kontinuierlich neue Anforderungen stellt.
Neben der energetischen Sanierung von Wohnhäusern und Bürogebäuden werden auch Industrieanlagen und Infrastrukturen modernisiert. Innovative Baustoffe, die den Energieverbrauch weiter senken und die Lebensdauer der Gebäude verlängern, kommen vermehrt zur Anwendung. Fachkräfte in der Bauwirtschaft sind weiterhin stark gefragt, insbesondere jene mit spezialisierter Expertise in erneuerbaren Energien, nachhaltigen Materialien und klimafreundlichen Bauweisen. Diese langfristige Nachfrage stabilisiert die Bauwirtschaft und schafft neue, zukunftssichere Perspektiven für junge Menschen.
Neben den klassischen handwerklichen Fähigkeiten sind digitale Kompetenzen für viele Berufe unerlässlich geworden. Daher konzentrieren sich Weiterbildungsprogramme auch auf sogenannte „Offliner“ – Personen mit Fachexpertise, aber ohne ausreichende digitale Vorkenntnisse.
Im Jahr 2040 sind bereits fast alle Ölkessel in Österreich ersetzt worden. Trotzdem bleibt die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Energiebranche hoch, da die Umstellung auf nachhaltige Technologien ständige Wartung, Optimierung und Innovation erfordert. Wärmepumpen, PV-Anlagen und Batteriespeicher müssen zuerst installiert und danach regelmäßig überwacht und modernisiert werden, um die Effizienz zu gewährleisten.
Die Energiewende ist also noch nicht vollständig abgeschlossen – und Innovationen in der Speichertechnologie und bei intelligenten Energienetzen bieten weitere Herausforderungen und Chancen. Fachkräfte müssen sich stetig weiterbilden, um mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Die Beratung privater Haushalte und Unternehmen spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle: Personen mit Fachexpertise helfen, passende Lösungen zu finden und Fördermöglichkeiten zu nutzen. Diese grünen Berufe bieten langfristige Sicherheit und eröffnen zahlreiche Möglichkeiten zur Spezialisierung und beruflichen Weiterentwicklung.
Im Jahr 2040 hat die Digitalisierung den Großteil aller Arbeitsbereiche durchdrungen und spielt auch in den grünen Berufen eine Schlüsselrolle. Besonders in der Energiewirtschaft haben digitale Technologien die Effizienz und Steuerung von Prozessen drastisch verbessert. Smarthome-Systeme ermöglichen es immer mehr Haushalten, Energieverbrauch und -erzeugung automatisch zu steuern. PV-Anlagen und Wärmepumpen sind mit intelligenten Systemen verbunden, die den Energiebedarf in Echtzeit überwachen und optimieren. Im Bauwesen und Handwerk revolutionieren digitale Tools wie Building Information Modeling (BIM) und Augmented-Reality-Technologien die Projektplanung.
Diese Entwicklungen haben den Arbeitsmarkt ebenfalls verändert: Neben den klassischen handwerklichen Fähigkeiten sind digitale Kompetenzen für viele Berufe unerlässlich geworden. Um den digitalen Anforderungen gerecht zu werden, konzentrieren sich Weiterbildungsprogramme auch auf sogenannte „Offliner“ – Personen mit Fachexpertise, aber ohne ausreichende digitale Vorkenntnisse. Freiwillige „Digital Buddys“ unterstützen diese Menschen dabei, sich in den neuen Technologien zurechtzufinden. Die Digitalisierung hat nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch neue Berufsfelder und Karrierechancen geschaffen.
Mit dem fortschreitenden Klimawandel ist die Anpassung an höhere Temperaturen und häufigere Hitzewellen zu einem zentralen Thema im Bau- und Energiesektor geworden. Effizientes Kühlen hat sich zu einem Kerngeschäft entwickelt, das weit über die Installation klassischer Klimaanlagen hinausgeht. Neue Technologien wie hocheffiziente Wärmepumpen, die gleichzeitig heizen und kühlen können, werden bei Bauprojekten immer mehr zur Norm. Gleichzeitig werden auch passive Kühltechniken, wie natürliche Belüftungssysteme und gut isolierte Gebäudehüllen, verstärkt genutzt.
Ein weiterer wichtiger Trend ist die Begrünung von Gebäuden und öffentlichen Räumen. Begrünte Dächer und Fassaden helfen, die Temperaturen in dicht bebauten Gebieten zu verringern, die Luftqualität zu verbessern und die Biodiversität zu unterstützen. Fachkräfte im Installations- und Gebäudebereich spezialisieren sich auf ganzheitliche Ansätze, die effiziente Kühltechniken und urbane Begrünung miteinander verbinden. Klimagärtner:innen, ein neu entstandenes Berufsbild, kümmern sich um die Planung und Umsetzung städtischer Begrünungsprojekte. Sie sorgen dafür, dass Bäume gepflanzt, Flächen entsiegelt und grüne Oasen in Städten geschaffen werden. Diese Maßnahmen führen zu mehr Klimaschutz und zu mehr Lebensqualität in urbanen Gebieten.