Unsere
Energiewelt
2040

Unsere Energiewelt 2040
Ein Zukunftsbild der Österreichischen Energieagentur

Erneuerbare Energie
aus Österreich

Komfortables und
modernes Wohnen

Unabhängige und
saubere Mobilität

Eine weltweit 
erfolgreiche Industrie

Arbeit mit Sinn
und Zukunft

Unsere Energiewelt 2040

Die Energiewende ist eines der wichtigsten und ambitioniertesten Vorhaben unserer Zeit. Und zugleich ist unsere Energiewelt 2040 für die meisten von uns nur eine Idee ohne konkretes Bild: Wie wird Österreich in Zukunft leben? Was bedeutet ein klimaneutrales Energiesystem für unser Wohnen, unsere Arbeit, unsere Industrie und unsere Gesellschaft? Wir liefern Antworten.

Eine mutige Vision oder Vorstellung davon zu haben, wie wir in der Zukunft leben werden, bietet uns die Möglichkeit, Maßnahmen und Wege dorthin neu zu denken und zu strukturieren.

Dafür ist es notwendig, einen ganzheitlichen Blick zu bekommen und das Energiesystem in seiner Gesamtheit zu betrachten. Dieses Zukunftsbild – wie schaut unsere Welt aus, wenn wir von einem klimaneutralen Energiesystem ausgehen – haben wir uns als Österreichische Energieagentur angesehen.

„Unsere Energiewelt 2040“ ist ein Projekt der Österreichischen Energieagentur, an dem über 30 Personen aus unterschiedlichen Fachrichtungen interdisziplinär und über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren zusammengearbeitet haben. 

Unsere Energiewelt 2040

Ein Zukunftsbild der Österreichischen Energieagentur

Mai 2040, Staatsfeiertag. Unser Land hat seit den Zwanzigerjahren viele Milliarden in die Energiezukunft investiert. Es hat sich ausgezahlt: Heute macht erneuerbare Energie aus Österreich 90 % des gesamten Verbrauchs aus – statt weniger als 35 % wie noch vor 40 Jahren. Heizungen, Mobilität und viele Prozesse der Industrie sind viel effizienter und großteils elektrisch geworden.

Photovoltaik sowie Wind- und Wasserkraft dominieren das österreichische Stromsystem. Flexible Kraftwerke und Speicher aller Art puffern Spitzen ab und liefern in Zeiten geringerer Erzeugung aus Erneuerbaren. Bioenergie und Wärmenetze sind nach wie vor von großer regionaler Bedeutung.

Unsere Versorgung ist sicher, leistbar und sauber.

Trotz viel geringerer Importabhängigkeiten - wir beziehen nur 10 % unseres Jahresbedarfs an Energie aus dem Ausland - spielt der Austausch von Energie mit unseren europäischen Partnerländern nach wie vor eine große Rolle.

Ein Netzwerk von Strom-, Wasserstoff- und CO₂-Pipelines überzieht ganz Europa, verbindet vor allem Industriezentren miteinander. Die Abscheidung von CO₂ findet vor allem bei großen Kraftwerken und Industriebetrieben statt, die Biomasse einsetzen oder prozessbedingte Emissionen verursachen.

Positive Aussichten

Österreich wächst – und doch verbrauchen wir weniger Energie.

Trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum sinkt der Gesamtenergieverbrauch um 21 %. Möglich wird das durch Energieeffizienz und neue Technologien wie Wärmepumpen, Elektroautos und Digitalisierung – Lösungen, die dieselbe Menge an Wärme und Mobilität mit deutlich weniger Energieeinsatz ermöglichen.

Fast vollständig erneuerbar.

Die Elektrifizierung von Wärme, Mobilität und Industrie ist dabei der Schlüssel. Ergänzt wird Strom durch Bioenergie, Geothermie und Wasserstoff sowie – in Spezialbereichen – E-Fuels. Deren Vorteil liegt in der Speicherbarkeit. Wir steigern den Erneuerbaren-Anteil so von 40 % auf 97 %.

 

Die Energiewende zeigt sich im und am Land.

Österreichs Regionen werden zu Zentren der Energieversorgung – Biomasse, Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik und Stromnetze ihre Säulen. Stromverbrauch und -erzeugung verdoppeln sich bis 2040, und das zeigt sich in der Landschaft. Konkreter Nutzen für die Bevölkerung und politischer Rückenwind machen den Ausbau möglich.

Selbstbestimmte Energieversorgung „made in Austria“.

Als Resultat der Energiewende sinkt die Importquote von heute 60 % auf 10 %. 90 % der im Jahr 2040 verbrauchten Energie stammt also aus Österreich. Das sorgt hier für mehr Unabhängigkeit, Wohlstand und moderne Arbeitsplätze.

Energie: Erneuerbar und aus Österreich.
-20 %
Entwicklung Bruttoinlandsverbrauch
48 %
Anteil von Strom am Endverbrauch
- 96 %
bei energiebedingten Treibhausgasemissionen
90 %
der verbrauchten Energie kommt aus Österreich

Die Energiewende hat das Land verändert, und zwar zum Besseren: Erneuerbare Energie – zu 90 % aus Österreich – liefert 2040 die Grundlage dafür, dass Menschen trotz Hitze und Kälte komfortabel wohnen, jederzeit mobil sein können und dass Unternehmen wettbewerbsfähig produzieren und innovative Dienstleistungen erbringen.

Die Energiewende hat das Land verändert, man sieht sie heute, wenn man aus dem Fenster schaut. 3.000 Windräder und Millionen an großen und kleinen Photovoltaik-Anlagen sowie Stromnetze und Batteriespeicheranlagen sind sichtbare Symbole der Veränderung. Die Veränderung war nicht immer leicht. Die Menschen in Österreich haben sich aber an das neue Landschaftsbild gewöhnt. Sie schätzen die Vorteile, die die Infrastruktur für sie persönlich und das Land mit sich bringt.

Die Energiewende hat das Land verändert. Heute ist fast jeder und jede ein Teil der Energieversorgung. Ob mit der Photovoltaik-Anlage am Dach, der intelligenten Wärmepumpe im Keller oder dem Batteriespeicher im Elektroauto – alle tragen dazu bei, dass Energie sicher, sauber und leistbar bleibt. Algorithmen kümmern sich um Koordination und Steuerung.

Die Energiewende hat das Land verändert, heute fließt unser Geld für Energieimporte nicht mehr in autokratisch geführte Länder. Wir importieren von europäischen Partnern, zu 90 % produzieren wir unsere Energie aber selbst. Das hat auch dafür gesorgt, dass viele neue solide Arbeitsplätze entstanden sind und Betriebe der Energiewirtschaft einen entscheidenden Beitrag für den Wohlstand in Österreich liefern.

Wohnen: Komfortabel und modern.


Auch wenn unsere Wohngebäude heute zugleich Kraftwerke, Speicher und Tankstellen sind, schätzen wir unsere „vier Wände“ vor allem für das komfortable Wohnen. Sie bieten Schutz vor Wind, Hitze und Kälte und benötigen dank guter Dämmung und moderner Technologien dafür nur noch sehr wenig Energie.


Mehr lesen
Mobilität: Unabhängig und sauber.
93 %
der Pkw-Kilometer werden mit Elektroautos gefahren
- 66 %
Rückgang beim Energieverbrauch für Mobilität
37 %
des Güterverkehrs läuft über die Schiene
34 %
des Kraftstoffverbrauchs der Luftfahrt wird mit SAF gedeckt

So emotional die individuelle Mobilität in der Vergangenheit oft diskutiert wurde, so eindeutig ist der Wandel im Verkehrssektor schlussendlich ausgefallen: Günstigere und leistungsstärkere Batterien sowie ausreichend Ladeinfrastruktur und leistbare Strompreise haben dazu geführt, dass Elektroautos rasch den Massenmarkt erobert und Verbrennerfahrzeuge weitgehend abgelöst haben. 93 % der Pkw-Kilometer werden heute rein batterieelektrisch zurückgelegt, 6 % noch per Verbrenner mit flüssigen Kraftstoffen.

Was sich nicht verändert hat: Menschen, die das wollen oder müssen, etwa weil sie in einem ländlichen Gebiet wohnen, können noch immer in ihr Auto steigen und losfahren. Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs im Verkehrssektor geht auf den motorisierten Individualverkehr zurück.

Menschen bewegen sich nicht nur im Auto fort, sondern zunehmend auch per Rad, Fuß, Zug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Verkehrssysteme, Ortskerne und Stadtplanung sind heute stärker auf diese Formen der Mobilität ausgelegt.

Während Schiffe fast vollständig mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben werden (Bio- oder E-Fuel) und deren Bedeutung im Flugverkehr immer größer wird, spielen diese bei Lkw kaum mehr eine Rolle. Die Flotte ist fast vollständig elektrifiziert und fährt zu 80 % batterieelektrisch und zu 18 % auf Basis von Wasserstoff.

Der massive technologische Wandel im Mobilitätssektor hat dazu geführt, dass der Energieverbrauch des Bereichs 2040 nur mehr ein Drittel des Niveaus von 2023 ausmacht.

 

Industrie: Weltweit erfolgreich.


46%Anteil der Industrie am Endverbrauch von Energie
90%Elektrifizierungsgrad der Stahlindustrie
60%der „E-Fuels“ werden in der Industrie eingesetzt (Methanol, Ammoniak, Olefine)
Eye
Arbeit: Mit Sinn und Zukunft.

Die Energie- und Mobilitätswende war ein Kraftakt, der gesellschaftlichen Zusammenhalt, hohe Investitionen, Ausdauer und fähige Umsetzerinnen und Umsetzer erfordert hat. Die vergangenen Jahrzehnte haben auch den Arbeitsmarkt verändert, und neue Berufsbilder sind entstanden. Die Digitalisierung war dabei ein wesentlicher Treiber und ist heute integraler Bestandteil von Lehrplänen sowie Aus- und Weiterbildung.

Langfristig orientierte Rahmenbedingungen und ein breites Bekenntnis zur Energiewende waren entscheidend dafür, die Arbeits- und Fachkräfte für die Transformation aufzubauen. Aber nicht nur der Umbau von Mobilität, Industrie und Energie bringt Beschäftigung: Der Klimawandel schafft in Form von Wetterextremen neue Realitäten. Eigene Branchen arbeiten heute daran, Österreich anzupassen und zukunftsfest zu machen.

1,5% Wirtschaftswachstum
2,2% Sanierungsquote
-96% energiebedingte Emissionen
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Projektbericht zu „Unsere Energiewelt 2040“: Methodik, Annahmen, Ergebnisse

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Energieflussbild „Unsere Energiewelt 2040“

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Präsentation „Unsere Energiewelt 2040“

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